Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten die Nienburger - mit der Weser "vor der Haustür" - die Liebe zum Wassersport. Darunter waren einige, die sich in Eigenarbeit primitive Holzboote fertigten, mit denen sie auf der Weser paddelten. Als die ersten Faltboote entwickelt waren und die Holzboote ablösten, bildeten sich schnell kleine Gruppen, die untereinander Erfahrungen austauschten, zum Wettkampf auf dem Wasser antraten und die Geselligkeit pflegten. Aus diesen kleineren Gruppen, die sich im Jahre 1927 zu einer Interessengemeinschaft zusammenschlossen, ging schließlich am 6. Juni 1929 durch offizielle Gründung die „Wassersportliche Vereinigung Nienburg/Weser e.V.“ hervor.

Noch im gleichen Jahr wurde am östlichen Ufer des Nienburger Winterhafens auf dem heutigen Gelände des Kanu-Club Nienburg/Weser e.V. ein Bootshaus mit Veranda errichtet. Es schlossen sich dem Verein immer mehr Wassersportler an, um nicht nur die landschaftlichen Reize der Umgebung Nienburgs zu genießen, sondern auch gegen andere Vereine Wettkämpfe zu bestreiten. Zwei Mitglieder nahmen sogar an Ausscheidungswettkämpfen für die Olympischen Spiele 1936 teil.

Da nach 1945 alle Vereine verboten waren und erst nach und nach einzelne Vereine wieder zugelassen wurden, bildeten die Paddler zunächst eine Sparte des Allgemeinen Turn- und Sportvereins (ATSV). Im Jahre 1950 erlangten die Paddler durch Gründung des Kanu-Club Nienburg/Weser e.V. (KCN) wieder ihre Eigenständigkeit. Eine ehemalige Bootshalle konnte vom Verein erworben und zum Clubhaus umgebaut werden.

Nach Jahren großer sportlicher Erfolge im Kanu-Rennsport begann Ende der 1950er Jahre die Zeit der Wanderfahrer, die gemeinsam in größeren oder kleineren Gruppen ihre Freizeit auf dem Wasser verbrachten und im Urlaub häufig mit Boot und Zelt unterwegs waren. Dabei wurden nicht nur Gewässer der näheren Umgebung befahren, sondern auch weiter entfernte Wasserwege im In- und Ausland.

Daneben begannen aber auch einige Vereinsmitglieder, die technische Entwicklung zu nutzen und ihre Faltboote und Kanadier zunächst mit kleinen Seitenbordmotoren auszustatten.

Wegen der steigenden Anzahl und der Größe der Motorboote der Vereinsmitglieder wurde bereits im Jahre 1973 mit dem Bau einer schwimmenden Steganlage im Nienburger Hafen für Boote bis zu einer Länge von ca. 7 Meter begonnen. Schon sechs Jahre später errichtete der Verein eine weitere Steganlage am rechten Weserufer kurz oberhalb des Wehres Drakenburg bei Stromkilometer 277,4 für noch größere Boote.

Im Kanu-Club Nienburg/Weser e.V. wird also nicht nur Kanusport, sondern auch schon seit Jahrzehnten Motorbootsport betrieben.
Derzeit gibt es wieder mehr Vereinsmitglieder, die sowohl Motorbootsport als auch Kanusport betreiben. Dabei genießen die Paddler beim gemeinsamen abendlichen Paddeln das Nienburger Stadtpanorama von der Weser aus. Und auch die schon traditionelle jährliche gemeinsame Ausfahrt der Motorbootfahrer und Paddler bereitet allen immer viel Freude.

Seit Sommer 2008 sind auf dem Gelände des KCN auch zwei Drachenboote der Berufsbildenden Schulen Nienburg untergebracht. Diese Kooperation zwischen der Schule und dem Kanu-Club hat zu einer weiteren wassersportlichen Belebung des schönen Nienburger Hafens beigetragen, in dem die Anlagen des KCN auch von wassersportlichen Gästen, die am Gästesteg und auf dem Zeltplatz immer herzlich willkommen sind, gerne genutzt werden.
Auch Stand-Up-Paddler (SUP), Motorbootfahrer mit Elektromotor und ein E-Tretboot wurden schon auf dem Wasser im Nienburger Hafen gesichtet.